Früher war es einfach: Sie kauften Software und, wenn Sie neue Funktionen wollten, kauften Sie Updates. Diese waren meist günstiger als ein Neukauf, wobei die Kosten nach der Anzahl der übersprungenen Updates gestaffelt waren.

Überlegung bei jedem Update

Anwender mussten bei jedem Update abwägen: Sind die neuen Funktionen das Geld wert? Es war üblich, Updates auszulassen, wenn sie nicht notwendig erschienen. In unserem Kundenkreis gibt es kaum Unternehmen, die jedes Update gekauft haben..

Folgen für Softwarekonzerne

Softwarekonzernen war und ist diese ein Dorn im Auge, sie hatten

  • unbeständige Einnahmen und
  • bei jedem Update muss der Kunde erneut überzeugt werden.

Wäre es da nicht schön, wenn das Geld auch bei zweifelhafter Leistung fließen würde, wenn Leistungen, auch wenn sie ggf. vom Kunden nicht benötigt werden, automatisch verkauft und bezahlt würden? Ein Traum jedes Anbieters…

Softwaremiete als neues Modell

Die für den Anbieter geniale und für den Kunden und Anwender teure Lösung lautet: Softwaremiete oder „Subscription“. Hierbei

  • dürfen – müssen – Nutzer immer die neueste Softwareversion verwenden und
  • Endet das Nutzungsrecht mit der Beendigung der Miete.

Nachteile für den Kunden

Dieses Modell bring für den Kunden vor allem Nachteile mit sich:

  • Keine Wahlfreiheit bei Updates.: Der Kunde muss nach den Vorgaben des Herstellers aktualisieren, auch dann wenn die „alte Version“ gut ist und stabil funktioniert.
  • Folge 1: höhere Personalkosten und höhere Stillstandszeiten durch den Updateaufwand,
  • Folge 2: höherer Schulungs- und höherer Wartungsaufwand durch Einarbeitungsaufwand in die neuen Softwareversionen.
  • Folge 3: steigende Produktkosten, denn zwar ist die Miete – zumindest bisher – günstiger als wenn der Anwender jedes Update gekauft hätte … aber wer kaufte schon jedes Update.
  • Folge 4: permanente Abhängigkeit, ohne Miete keine Lizenz mehr.

Gibt es Vorteile für den Kunden?

Unter bestimmten, seltenen Umständen kann die Miete Vorteile haben:

  1. Kurzzeitige Nutzung: Eine Software wird nur sehr kurz, ein maximal paar Monate benötigt. In diesem Fall muss die Software nicht teuer gekauft, sondern kann für den begrenzten Zeitraum gemietet werden. Jedoch war bisher ein Weiterverkauf von nicht mehr benötigter Software zulässig, allerdings komplizierter als die Kündigung eines Mitvertrages.
  2. Regelmäßiger Update-Kauf: Wurde bisher jedes Update gekauft ist die Miete häufig günstiger. Jedoch ist hier zu bedenken, dass bei der Miete keinerlei dauerhaftes Nutzungsrecht erworben wird, notwendige Miete dauert ewig.

Steigerung der Softwarequalität?

Anbietern argumentieren, dass Miete immer die beste Softwareversion garantiert. Doch wie wir wissen, reift Software als „Bananensoftware“ erst beim Kunden – Updates, reine Fehlerbehebungen, reine Gewährleistung, sind notwendig.

Auswege?

Wie kann man als Anwender aus diesem Dilemma herauskommen?

Die ima GmbH analysiert und berät produkt-, system- und herstellerunabhängig. Wir ermitteln für Sie und mit Ihnen die realen Kosten und den realen Nutzen einer Software und eines Softwareeinsatzes, suchen Produkt- und Systemalternativen und bewerten diese.

Oft ist Open-Source-Software eine für den Kunden sinnvolle Alternative. Gerade bei Systemsoftware, die „nur“ von Administratoren bedient wird, ist der Einsatz sehr häufig sinnvoll.

Aktuelle Anlässe für eine Prüfung: Bei der Virtualisierung ersetzt VMware nach dem Kauf durch Broadcom die Kauflizenzen (Perpetual license) durch Mietlizenzen (subscription license), beim Backup hat Veeam die Kauflizenzen durch Mietlizenzen abgeschafft, etc.

Sprechen Sie uns an!

Dr.-Ing. Martin H. Ludwig

Von Dr. Martin H. Ludwig

Dr. Martin H. Ludwig ist Geschäftsführer der ima GmbH, leidenschaftlicher IT-ler und Datenschutzexperte. Wenn er Zeit findet, schreibt er über IT-Probleme oder -Besonderheiten im Blog.

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