Nachwievor kommt es manchmal vor, dass ein Exchange -Server mit Mails aus einem POP3-Postfach zu versorgen ist. Dem Exchange-Server ist hierzu eigentlich der POP3-Connector beigegeben. Vom dem Einsatz dieses Produktes muss jedoch ernsthaft gewarnt werden, was nach der Lektüre der Funktionsbeschreibung von Microsoft unter http://support.microsoft.com/kb/885685 auch auch zumindest geahnt werden kann. Dort ist beschrieben (Zitat):

„Wenn alle E-Mail-Nachrichten vom POP3-Remoteserver heruntergeladen wurden, ruft CDO (Collaborative Data Objects) auf dem Windows Small Business Server-Computer die E-Mail-Nachrichten aus dem Ordner „Incoming Mail“ (Posteingang) ab. Die Kopfzeilen dieser E-Mail-Nachrichten werden geändert, um darauf hinzuweisen, dass die E-Mail-Nachrichten an ein lokales Exchange-Postfach weitergeleitet und anschließend im folgenden Ordner gespeichert werden: %PROGRAMME%\Exchsrvr\Mailroot\vsi 1\PickUp“

Faktisch wird durch dieses Verfahren der Original-Mail-Header zerstört und ein neuer Mail-Header erzeugt. Insbesondere gilt die Mail als neu eingeliefert, das Erstellungsdatum und die Erstellungsuhrzeit der Mail wird vernichtet und durch die aktuellen Werte ersetzt. Es ist also bei der Nutzung dieses Verfahrens weder der Maillauf nachzuvollziehen, noch kann der Benutzer feststellen, wann die Mail versendet worden ist.

Technisch gibt es für dieses unakzeptable Verhalten keinen Grund. Selbst als Drittanbieter kann man eine Lösung entwickeln, die standardkonform funktioniert. Umso eher hätte Microsoft eine nutzbare Lösung entwickeln können. Ein möglicher Weg, Mails, die aus einem POP3-Postfach abzuholen sind, wäre z. B.

  1. Holen der Mail aus dem POP3-Postfach ab und Offenhalten der Verbindung.
  2. Ggf. Mailfilterung Bestimmung des lokalen Empfängers.
  3. Öffnen eine SMTP-Verbindung zum Exchange.
  4. Übergabe der Mail an den Exchange-Server gemäß SMTP-Protokoll.
  5. Schließen der POP3-Verbindung, wenn die Mail per SMTP angenommen wurde.
  6. Ggf. Löschung der Mail im POP3-Konto.

Eigentlich ein einfaches Verfahren. Ein sogar kostenfreier POP3-Sammler, der nach diesem Verfahren vorgeht, ist der POP3-Collector von David Barrett: http://www.cedit.biz/software-products/10-pop-collector

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Dr.-Ing. Martin H. Ludwig

Von Dr. Martin H. Ludwig

Dr. Martin H. Ludwig ist Geschäftsführer der ima GmbH, leidenschaftlicher IT-ler und Datenschutzexperte. Wenn er Zeit findet, schreibt er über IT-Probleme oder -Besonderheiten im Blog.

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