„iPhone, iPad, Mac und PC ganz einfach synchron halten. MobileMe synchronisiert automatisch deine Mails, Kontakte und Kalender drahtlos auf allen Geräten.“ – so bewirbt Apple seinen Dienst „MobileMe“ auf der eigenen Webseite. Aufmerksame Leser merken: hier ist von den Geräte im Singular die Rede, und dies hat seinen Grund.

Wir wurden bei einem neuen Kunden mit einer eigenlich einfachen Aufgabe konfroniert: Einen seiner Rechner mit Outlook in sein MobileMe einbinden. Dieser Kunde nutzte schon drei iPhones sowie zwei PCs die mit seinem MobileMe-Account verbunden waren und einwandfrei arbeiteten. Die Problematik trat auf, als ein dritter Rechner, welcher auch schon Daten in Outlook hatte, ebenfalls eingebunden werden sollte. Diese Einbindung brachte offensichtlich den Synchronisationsmechanismus von MobileMe durcheinander. Das Ergebnis waren vervielfachte Kalender, tausende von leeren Kontakteinträgen und die Unmöglichkeit, MobileMe auf der Webseite aufzurufen.

Positiv hervorgehoben muss an dieser Stelle der Einsatz des Apple-Supports via Chat. Die Damen und Herren haben sich sehr bemüht, die Problematik zu beseitigen und hatten einen netten Kommunikationsstil. Das Vorgehen in der Problemlösung scheint folgendem Schema zu folgen:

  1. Man benötigt die aktuellen Daten auf einem lokalen Gerät.
  2. Man entferne sämtliche Geräte aus dem MobileMe-Konto.
  3. Man korrigiere ggf. die lokalen Daten und entferne manuell sämtliche Dopplungen.
  4. Man warte dann, dass das durcheinander geratene Konto sich nach einigen Stunden selbst entsperrt oder lasse es vom Support entsperren.
  5. Man verbinde das erste Gerät wieder mit dem Konto und überschreibe alle Daten im MobileMe-Konto mit den lokalen Daten.
  6. Man verbinde des zweite Gerät wirder mit dem Konto und überschreibe bei diesem alle lokalen Daten mit den nun wieder im MobileMe-Account vorhanden Daten etc.

Die Änderung von vielen Daten bei einem Gerät und die damit verbundene große Synchronisation scheint jedoch die Wahrscheinlichkeit von Störungen bei der Synchronisation stark zu erhöhen. Evtl. kommt das System durcheinander, wenn mehrere Geräte gleichzeitig viel synchronisieren. So trat beim Kunden jedenfalls die Accountsperrung wegen eines Konfliktes am Folgetag erneut auf.

Nun auf die technischen Einzelheiten angesprochen, teilte der Support zwar mit „MobileMe hat eigentlich keine Schwierigkeiten mit mehreren Pc’s und iPhones“, jedoch auch: „wenn eine Synchronisation stattfindet oeffnet sich die Datenbank und uebertraegt Daten in eine andere Datenbank. Wenn waehrend dieses Vorganges Ihre erhoehten Sicherheitseinstellungen die fuer Firmen ja nun einmal normal sind, nur kurz eingreifen, so wird diese Synchronisation kurz unterbrochen. Dabei wird eine oder mehrere Dateien unvollstaendig uebertragen. Nun haben Sie diese Datei noch immer in beiden Datenbanken, aber unterschiedlich da gerade veraendert worden. Sie koennen sich nicht mehr abgleichen.“

Hieraus ist klar zu folgern, dass MobileMe Probleme bekommt, wenn Daten nur unvollständig übertragen werden. Anscheinend ist keine wirksame Transaktionssteuerung vorhanden.

Fazit: Unser Kunde war mit MobileMe im kleinen Anwendungsbereich und solange es reibungslos funktionierte sehr zufrieden. Wir haben während dieser Aktion jedoch einige graue Haare bekommen. Empfehlen können wir die Nutzung von MobileMe aus Administrationssicht daher nur für kleine Anwendungsfälle im privaten Bereich, wenn nicht gleichzeitig mehrere Rechner größere Datenmengen verändern. Möchte man mehr Rechner synchron halten, ist der Einsatz einer stabilen, zentralisierten, transaktionsorientierten Lösung offensichtlich sinnvoller.

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Dr.-Ing. Martin H. Ludwig

Von Dr. Martin H. Ludwig

Dr. Martin H. Ludwig ist Geschäftsführer der ima GmbH, leidenschaftlicher IT-ler und Datenschutzexperte. Wenn er Zeit findet, schreibt er über IT-Probleme oder -Besonderheiten im Blog.

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