Eine gerade frisch erlebte Absurdität ist es wert, hier festgehalten zu werden und den gerade am Telefon verschwendeten 22 Minuten weitere 10 Minuten für diesen Artikel hinzuzufügen.

Für einen Kunden, der eine Veränderung der kaufmännischen Software plant und bei der klassischen Office-Software „OpenOffice“ einsetzt, ist zu eruieren, ob die Sage-Software „Evolution“ ein in Frage kommendes Produkt ist.
Auf der Webseite ist aufgeführt, dass für „Microsoft-Office-Schnittstellen“ Microsoft Office benötigt wird. Die genaue Funktionalität der Schnittstellen ist jedoch nicht offensichtlich beschrieben. Um die Einsatzbarkeit der Sage-Software beurteilen zu können, ist dies jedoch ein notwendiges Wissen. Für solche Fragen gibt Sage auf der Homepage eine Telefonnummer an: „Info-Line: 069 50007-6300, Mo – Do: 08:30 – 17:00 Uhr, Fr: 08:30 – 15:30 Uhr“. Ruft man dort an, wird einem von einem Automaten die Frage gestellt:

  • „Sie sind Business-Partner oder EDV-Berater, dann drücken Sie bitte die Drei“. Also macht man dieses und wird, nach dem anscheinend obligatorischen Hinweis, dass das Gespächsaufkommen gerade recht hoch sei und deswegen die Wartezeit etwas länger als üblich sein könnte, in die Warteschleife geschaltet.
  • Nach einigen Minuten meldet sich eine Dame, die feststellt, dass Sie meine Frage nicht direkt beantworten könne und mich weiterverbindet.
  • Nach wiederum einigen Minuten Wartezeit meldet sich ein Herr, dessen erste Frage die nach meiner Kundennummer ist. Meine Erwiderung, was diese Frage solle, ich sei kein Kunde, und habe keine Kundennummer irritiert ihn merklich und er fragt, wie ich zu ihm gekommen sei.
  • Meine Schilderung der Verbindung zu ihm führt zu seiner Aussage, ohne Kundennummer könne er aber aus „technischen Gründen“ nichts sagen und er müsse einmal nachfragen. Und die Nachfrage führte zu dem Ergebnis, es müsse erst einmal ein Datensatz angelegt werden, das könne er jedoch nicht, ich solle mich doch bitte in die Zentrale verbinden lassen oder, besser noch, meine Frage schriftlich stellen, dabei aber die Daten des möglichen Endkunden angeben.

Er gab mir eine Mail-Adresse, ich habe dann das Gespräch freundlich beendet.

Wie oben geschrieben hat diese „Nicht-Auskunft“ 22 Minuten gedauert.

  • Warum veröffentlicht eine Firma eine Informationsnummer, wenn sie in keinster Weise gewillt ist, Informationen zu geben?
  • Und warum haben Firmen mit solchen zeit- und geldvernichtenden Methoden dem Anschein nach auch noch einen gewissen Markterfolg?
  • Und wie erklärt man Kunden, dass man so überflüssige Zeit aufgewandt hat?

Lässt dieses Verhalten Rückschlüsse auf die Qualität und Geschwindigkeit des Unternehmens Sage auch bei der Beseitigung von Problemfällen und Bugs zu? Ich werde die Pressestelle von Sage um ihre Meinung bitten.

PS: Nun hat der Artikel doch auch noch einmal gut 20 Minuten gekostet 😉

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Dr.-Ing. Martin H. Ludwig

Von Dr. Martin H. Ludwig

Dr. Martin H. Ludwig ist Geschäftsführer der ima GmbH, leidenschaftlicher IT-ler und Datenschutzexperte. Wenn er Zeit findet, schreibt er über IT-Probleme oder -Besonderheiten im Blog.

2 Gedanken zu „Sage Software GmbH – oder wie man es besser nicht macht“
  1. Wie Herr Wassink angekündigt hat, hat sich Sage bei uns heute gemeldet und sich für die Unannehmlichkeit und die vertane Zeit entschuldigt. Ich war, wie wir im Gespräch herausgefunden haben, manuell in den Support für Bestandskunden verbunden worden. Meine Fragen wurden in dem Telefonat gerade beantwortet.

    Fehler passieren, da ist kein Mensch und kein Unternehmen vor gefeit. Schön, wenn Unternehmen auf Fehler reagieren.

  2. Hallo liebe IMA GmbH,
    das klingt in der Tat nicht nach einem gelungenen Kommunikationsverhalten von unserer Seite, wofür ich mich entschuldigen möchte. Ich habe nun den entsprechenden Verantwortlichen und Experten für das Thema im Hause informiert, und wir werden uns heute nachmittag mit Ihnen in Verbindung setzen. Vielen dank für Ihre Geduld. Die Sage Pressestelle

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